Der Hundewanderer und der "Best Scout ever" Holger

am Marc Aurel Marsch in Bruckneudorf

 

Militärischer Leistungsgepäckmarsch über 2 x 40 Kilometer

 

Uniform und 10 Kg Gepäck 

 

Eine neue Erfahrung und mal ganz was anderes

Internationale Marc Aurel Marschtage 2018

Militär Leistungsmarsch mit Gepäck über 2x 40 Kilometer

 

Vom 5. – 7. September ging es heuer mal auf einen ganz anderen Marsch. Kein Dogtrekking, sondern Militärmarsch. In Bruckneudorf findet alljährlich der traditionell Marc Aurel Marsch statt. Ein Leistungsmarsch mit rund 600 Teilnehmern an 2 Tagen.

Die Strecken sind wählbar zwischen 1x bzw. 2x   22km oder 40 km. Man kann in zivil oder in Uniform starten. Auch Einsatzorganisationen wie Feuerwehr, Polizei oder Justizwache nehmen daran teil. Organisiert wird alles vom HSV Wien mit Unterstützung der lokalen Militärkommanden und Kaserne Bruck a. d. Leitha.

Mittwoch 5. September:

Es geht über Wien nach Stockerau um Holger abzuholen. Wir haben letztes Jahr beschlossen, diesen Marsch gemeinsam in Uniform zu gehen. Von Stockerau geht es dann direkt nach Bruckneudorf zur Anmeldung um alle Startunterlagen abzuholen. Weiter geht es ins Tritolwerk, wo wir dank Martin Trimmel ein Zimmer haben um uns für den ersten Tag vorbereiten zu können. Rucksack packen, alles einstellen, essen und ab ins Bett, denn die nächsten 2 Tagen werden es in sich haben.

 

Donnerstag 6. September:

Um 05:00 heißt es Tagwache, Füße abklebenund wir verladen alles ins Auto. Es geht zurück nach Bruckneudorf. Frühstücken, Schuhe anziehen und letzter Check vor dem Start. Langsam treffen die vielen Teilnehmer ein und die Militärmusik beginnt zu spielen. Der Beginn ist ein gemeinsames Antreten aller Starter mit Begrüßung und dem Startzeremoniell mit einem Segen durch die römische Abordnung aus Ungarn.

Dann kommt er, um 08:20 folgt der Startschuß aus der Kanone und alles geht los. Massenstart Richtung Bruck an der Leitha. Kein Problem, denn die Strasse ist breit und gehört nur den Marschierern. Ein bunter Mix an Uniformen und Zivilisten begibt sich auf 22 oder 40 km in einen wunderschönen Tag hinein.

 

Wir umkreisen heute den Truppenübungsplatz. Unser Weg führt uns um Bruck herum und es zeichnet sich ab, dass es heute sehr heiss werden wird. Ein Mix aus Wald und freiem Weg führt uns zur ersten Labestation bei Kilometer 11,8 und wir merken schon. Das ist keine Dogtrekkingausrüstung. Militärisches Gepäck und Schuhe sind einfach anders um nicht zu sagen unbequem 😊.

Egal, es ist wie es ist und so machen wir rasch Kilometer und sammeln brav Stempel auf unserer Startkarte. Wir erreichen den 2. Checkpoint bei KM 20,9 und machen erst mal eine längere Pause. Essen, trinken, Schuhe richten, Socken wechseln und plaudern mit anderen Teilnehmern. Echt gemütlich nur schon ziemlich heiss. Hier trennen sich die Wege der 22er und 40er. Wir machen eine Zusatzschleife.

Ab nun beginnen die Höhenmeter. 500 Höhenmeter durch einen Wald der schön dampft wie eine Sauna und der Weg ist wie eine EKG Kurve. Bei Km 28,8 sind wir am 3. Checkpoint in Winden. Schatten ade, es geht direkt in der prallen Sonne durch die Weinberge zurück zum Checkpoint 2. Ziemlich anstrengend und mit viel Schweiß gepflastert ist der Weg zurück zum Ochsenbrunnen. Aber bei Km 34,7 ist es geschafft.

Nun kommt ein Mix aus Wald uns offenem Gelände. Es geht zurück nach Bruckneudorf über den Spittellberg mit einem schönen Bergabstück und dann über einen Hügel direkt zurück zum Ziel, dem Gardehaus Bruckneudorf.

Viel Schotter und Asphalt, ein wenig Waldboden waren kombiniert mit Sonne und gefühlten 30 Grad. Der regelmäßige Wind war ganz angenehm, aber leider zu wenig.

Nach 7 Stunden 39 Minuten ist es geschafft. Tag 1 erledigt: 40 Km 560 Höhenmeter.

Wir beziehen unser Zimmer und bereiten unsere Ausrüstung nach. Duschen, Essen und versorgen unserer Füße die diese Art von Schuhen auf der Distanz nicht kennen 😊.  Gemütliches Plaudern mit anderen Teilnehmern und den Abend ausklingen lassen. Wir fallen bald ins Bett, denn es war einfach anstrengend heute.

 

Freitag 7. September:

Um 06:00 klingelt der Wecker und wir stehen ausgeschlafen auf. Die Nacht war ganz gut zum Relaxen und nun heißt es die Füße marschtauglich tapen. Meine kleinen Zehen sind etwa aufgelöst, ansonsten sieht es gut aus. Holger hat ein offene Ferse ist aber auch ansonsten fit. Frühstücken, Zimmer räumen und alles fertig machen für den Marsch. Irgendwie gehe ich wie wenn mir wer die Krücken gestohlen hätte und ioch beschließe auf die leichteren Schuhe umzusteigen. Feldschuh 2 wird gegen Feldschuh Goretex getauscht und das war die richtige Entscheidung. Ich gehe schon fast wieder normal und habe ein gutes Gefühl.

Das Wetter sieht gut aus und die angesagten Wolken sind leider schon im abziehen . Nach einem gemeinsamen Antreten und der Begrüßung gibt es wieder den Segen der ungarischen Römer und um 08:10 geht es los. Massenstart wie am ersten Tag. Heute gibt es 5 km Schatten und der Rest ist freies Gelände. Wir starten Richtung Parndorf und es geht eigentlich super dahin. Langsamer als am ersten Tag aber stetig dahin. Nach 6,8 km ist schon der erste Checkpoint direkt in Parndorf. Socken wechseln, denn Goretxschuhe sind zwar weicher, aber auch viel wärmer und man schwitzt mehr. Weiter geht es nach Rohrau zum 2. Checkpoint bei km 15,8. Der Weg heute ist einfach zu beschreiben. Lange gerade Strecken und unendliche offene Weiten führen uns von einer Maisgalaxie in die nächste 😊 Rohrau ist erreicht und wir wechseln wieder unsere Socken und holen den Stempel. Wir liegen gut in der Zeit und halten den gesetzten Schnitt mit 5 Km/h inkl. Pausen super ein. Nun geht es weiter zum Heidentor. Checkpoint 3 mit einer großen Verpflegungsstation bei Km 21,8.

Wir machen eine längere Mittagspause und stärken uns. Holgers Fersen werden neu versorgt und es geht super trotz der einen oder anderen Blessur an den Füßen.

Ab nun geht es zurück. Eine lange Gerade, ein kurzes Querstück und eine lange Gerade. Das Ganze auf Schotter oder Asphalt. In Höflein bei Km 30,8 hat die Feuerwehr eine Labestation eingerichtet. Getränke und Schmalzbrote sind eine willkommene Stärkung. Wir halten uns nur kurz auf, denn jede längere Pause macht es nicht einfacher. Es ist wieder extrem heiß und der Asphalt macht es nicht kühler.

Es geht dann über eine Kontrollstelle an der Autobahn bin Km 34,6 direkt zurück nach Bruck an der Leitha. Quer über den Hauptplatz und durch die Brucker Fußgängerzone geht es auf die letzte Gerade zum Ziel. Wir erreichen das Tagesziel mit 40 Kilometern nach 8 Stunden und 4 Minuten. Höhenmeter waren keine heute.

 

Erleichtert und nicht mehr ganz so flockig gehend geht es über die Ziellinie und wir sind erleichtert endlich fertig zu sein. Es war ein tolles Erlebnis, aber auch anstrengend und mal was ganz Anderes in Uniform mit Marschgepäck zu gehen. Noch gemütlich was trinken, ein wenig plaudern mit anderen Finisher und dann heißt es Abschied nehmen. Abholen der Urkunde und des Abzeichens im Büro und dann ab nach Hause.

 

80 Kilometer – 15 Stunden 43 Minuten – Durchschnitt 5,1 Km/h    600 Höhenmeter


Holger, das war ein tolles Teamwork wieder und wir haben es wiedermal geschafft. Wobei ich die zustimmen muss, das nächste Mal in Zivil. Ist etwas fußfreundlicher und man schwitzt weniger 😊. Danke für 3 gemeinsame Tage und bis bald wieder!!

 

 

In Summe ein toller Marsch, nur mit Hund würde ich nicht gehen. Fast alles auf Asphalt oder Schotter und vor allem sehr wenig Schatten. In jedem Fall aber mal eine Reise wert um dabei zu sein. Tolle Stimmung und viele nette Wanderer. 

 

Viele Bilder mehr wie immer auf der Facebookseite "Der Hundewanderer"