Hochkönigdogtrekking – Grenzen erleben – Richtig entscheiden

 

Am Wochenende 23. – 26. Juni war es wieder soweit, der Hochkönig hat zum Dogtrekking gerufen. Ein tolles Orgateam mit Udo Trummer, Klaus Bäumel und Thomas Mittermann hat uns ein schönes Wochenende organisiert. Danke an euch, dass ihr uns so toll unterstützt und betreut habt.

 

Am Freitag um 17:30 ging es los. Holger und ich fuhren mit vollen Auto´s nach Maria Alm und bezogen unser Basecamp beim Annerlhof (da wo alle Hunde kostenlos schlafen!!). Klaus nahm uns gleich in Empfang und so schön langsam kamen auch die anderen Dogtrekker. Gemütlich Pizza essen, plaudern und alles fertig machen für den Start. Ein paar Stunden Schlaf im Auto und um 2:00 Uhr klingelte der Wecker. Sky füttern, Füße abkleben, anziehen, was essen und dann um 3:40 ging es los.

 

Wir zogen in den anbrechenden Morgen hinein. Prolog steil rauf nach Natrun, Jufenalm und weiter nach Hinterthal. Langsam sah man wieder wo man ging und wir konnten die Stirnlampen ausmachen. Die Temperatur war schon recht angenehm und es wird wohl ein heißer Tag werden. Nun begannen die ersten wirklichen Höhenmeter hinauf zur Poschalm und weiter zur Pichlalm. Sonnenaufgang in den Bergen ist einfach was wunderschönes.

 

Von der Pichlalm ging es dann auf bekannten Wegen zur Erichhütte. Die Steinrinne war wieder komplett neu und eine Baumstammbrücke war ein echtes Highlight über den Bach. Problemlos für Sky die super in der Spur ging. Weiter ging es zur Dientalm, wir versuchten einfach viele Kilometer noch im Kühlen zu machen.

 

Der nächste Abschnitt war sehr schön. Zapferlalm und dann weiter über die Schepperlalm zur Talstation der Karbachalmbahn. Ab nun hatte uns die Hitze voll im Griff. Die Sonne stand über uns und es ging 1000 Hm hoch auf knappen 5 Kilometern. Teilweise ziemlich direkt in der Bahntrasse bis zur Karbachalmbergstation. Dort hatten wir dann eine längere Pause geplant. Essen, trinken und abkühlen im Schatten war angesagt. Ab nun waren wir ohne Schatten bis zur Bürgelalm unterwegs über Schneeberg, Schneebergkreuz, Klausamlkreuz, Kollmannsegg, Wastlhöhe bis zum Abstieg nach der Bürglalm. Pause legten wir bei der Wastlhöhe in der Liftstation ein, denn das war der einizge Schattenfleck auf diesem Abschnitt. Die Sonne war heute besonders gnädig und wir bekamen jede Menge davon ab.

 

Endlich ging es runter nach Dienten und wir wussten, dass wir bald am Biwakplatz sind. Die Hoffnung stirbt zuletzt, aber sie stirbt sicher. In Dienten angekommen erwartete uns Thomas mit einem kühlen Getränk und man merkte uns beiden sowie Sky an, dass dieser Tag schon tiefe Spuren hinterlassen hatten. Wir waren von der Hitze ziemlich angeschlagen, aber hatten doch noch gute 7 Kilometer vor uns.

 

Ein ziemlich verfallener Weg führte uns wieder nach oben Richtung Pureckalm und weiter zum Filzensattel. Pralle Sonne und Hitze durch die nassen Wiesen verlangten auf diesem Stück echt die Mobilisierung der letzten Kräfte. Sky zeigte nun deutlich an, dass es Zeit wird anzukommen und auch Holger und ich waren definitiv am Limit angekommen. Wir erreichten endlich den Abstieg zum Filzensattel und ich entschied mich dafür Sky die letzten 2,5 km zu ersparen und konnte sie Udo im Auto mitgeben. Dank Udo für den tollen Service.

 

Nach dem Filzensattel ging es direkt rauf auf der Forststraße zur Hochmaisalm und zum Biwak. Was für ein Gefühl endlich angekommen zu sein. Caro, Anja und Alex die wir immer wieder mal auf der Strecke trafen waren bereits da und kühlten im Schatten ab. Wir schlossen uns dem gleich an und begannen mit der Regeneration. Hund versorgen, Trinken, Essen, Biwak aufbauen, packen für den nächsten Tag und ein wenig Plaudern mit den anderen Dogtrekkern. Irgendwie war ich ziemlich müde, denn ich beschloss mich diesmal bald zur Ruhe zu begeben. Der nächste Tag sollte noch einiges bringen.  Bilanz erster Tag: 50 Kilometer und 3000 Höhenmeter in. ~ 14 :20 Stunden .

 

Ein aufziehendes Gewitter zwang mich dann sehr schnell ins Zelt und ich war froh, dass ich eine 100% dichtes und geschlossenes Biwakzelt hatte. Polarmond All In One Zelt hatte diesmal eine echte Feuertaufe. Gewitter mit Sturm, Starkregen und Hagel waren nicht sehr angenehm zumal die Blitze sehr nahe einschlugen. Sky hat sich tapfer geschlagen in meinen Armen und nach gut 1,5 Stunden war das Spektakel vorbei. Ich muss wohl irgendwann eingeschlafen sein vor Müdigkeit. Nach eine entspannten nacht war um 4:30 wieder Tagwache und bis 6:00 hies es abbauen und fertigmachen zum Losgehen.

 

Holger und ich hatten nach dem ersten Tag schon beschlossen einfach mal zu schauen was noch geht und notfalls ein Downgrade auf den Trekk zu machen wenn es zu anstrengend werden sollte. Und so zogen wir um 6:00 los. Ein netter Anstieg zu Beginn zur Hochmaisbergstation sollte uns gleich mal einstimmen was da noch kommen wird.

 

Es ging vorbei am Grinnberg zur Lettenalm. Dort war ein ganz netter Senner, der uns half damit wir ohne Kuh- und Pferdeverfolgung durchkamen. Toller Almservice am Weg zur Marbachhöhe. Mit Alex, Anja und Caro trafen wir immer wieder mal zusammen und es ging an diesem Tag deutlich gemütlicher dahin. Der Vortag stecket noch in unserem Körper. Von der Marbachhöhe führte uns der Weg zum Klingspitz. Bei einer Viehzaunleiter trafen wir wieder auf unsere 3 Freunde und mussten feststellen, dass Dogtrekking nicht ungefährlich ist. Caro ist umgeknöchelt und hatte ein schön geschwollenes Sprunggelenk. Weitergehen unmöglich und so machten wir mal Pause und Holger packte seine Apotheke aus, damit Caro schmerzfrei absteigen kann. Caro stieg mit Alex und Anja dann zur Geralm ab und wir weiter auf zum Kingspitz.

 

Von nun an wurde es definitv ungemütlich. Der Regen erreichte uns am Abzweiger unter dem Klingspitz Richtung Hundstein. Wir querten unterhalb des Kammes den Hochkaser und gingen weiter zum Ochsinger vorbei am Hundsteinsee zum Weg hinauf auf den Hundstein. Gewitter und Starkregen liesen die Weg zu Bächen werden und wir erreichten endlich die Kreuzung zum Hundstein.

Da wir nur mehr geringe Sicht hatten, der Regen immer stärker wurde und die Kräfte vom Vortag schon verbraucht wurden war die Entscheidung klar. Runter vom Berg auf dem direkten Weg. Es ging rüber zum Langegg und dan weiter runter über die Lohningalm, Griesbachalm bis zur Strasse nach Maria Alm zum Annerlhof.  Bilanz zweiter Tag: 23 Kilometer und 1200 Höhenmeter in ~ 5:50 Stunden.

 

Endlich waren wir unten und es ging eben bis zum Annerlhof zurück ins Ziel. Wir waren froh wieder angekommen zu sein und der Downgrade auf den Trekk war die Richtige Entscheidung gewesen. Sicherheit geht immer vor. Nass bis auf die Haut kamen wir im Ziel an und wurden schon vom Orgateam erwartet. Als erstes wurde Sky trocken gelegt und gefüttert, denn sie hatte einen super Trail heute wieder hingelegt. Wie wenn nichts gewesen wäre ist sie gelaufen und hat selbst bei stärkstem Regen nie aufgehört zu laufen.

 

Holger und ich genossen dann den Annerlhofservice. Duschen in der Sauna, umziehen, Gulaschsuppe von Klaus und ein brennender Kamin waren wieder ein ganz toller Abschluß. Leider war das Wochenende schon zu ende und nach er Urkundenübergabe hies es Abschied nehmen von Maria Alm und den Dogtrekkern.

 

Danke an Udo, Klaus und Thomas ihr ward toll und wir kommen gerne wieder! Danke auch an die Hochmaisalm für die exzellente Versorgung mit guter Küche und Getränken. Besonders gefreut hat mich auch, dass Romy vom SVÖ Saalfelden vorbeigeschaut hat und sich erkundigt hat wie es uns ergangen ist. Bis bald, denn in 3 Wochen geht es auf die Zugspitze! Mit den Erfahrungen von diesem Wochenende haben wir beschlossen wir starten den Hike-Goldedition, denn das Trekking wäre definitv zu viel für uns (Holger, Sky und mich). Grenzen erfahren und richtig darauf reagieren, das haben wir hier wieder gelernt.

 

Lieber Holger, danke das wir wieder eine gemeinsame Runde gehen konnten. Es war wie immer toll und ich kann nur sagen: „Jederzeit wieder!!“. Bis zur Zugspitze, ich freu mich schon!!

 

 

Viel Spaß bei den Bildern auf der Facebookseite "Der Hundewanderer" . Ich weis es sind wieder viele, aber ich kann einfach keine weglassen weil es so schön war 😊.