Dogtrekking Spanien - 16. 18. November   -    "Yes we did it"

Wir waren dabei und es war ein echt tolles Dogtrekking

III. Montnegre Dogtrekking 2018 – Vallgorguina – Spanien

 

Bereits im Frühjahr stand fest, wir wollen dieses Jahr nach Spanien zum Dogtrekking von Carlos und Marketa. Die Berichte des letzten Jahres waren so toll, dass man da einfach hin musste. Wir planten eine Urlaubsreise über 5 -6 Tage hin, dann 4 Tage beim Dogtrekking und über 3 Tage wieder zurück nach Österreich.

 

Wer auf Facebook „Der Hundewanderer“ mitgelesen hat, der ist quasi täglich mitgereist am Bildschirm und für alle die es noch interessiert einfach nachlesen 😊.

 

Gesamt haben wir 3600 Kilometer zurückgelegt mit unserem 23 Jahre alten Wohnmobil und es war jeder Kilometer ein Traum. Urlaub kombiniert mit Dogtrekking, das kann schon was und wir fahren da sicher wieder hin. Frankreich – Spanien, Land und Leute, da passt es einfach und unser nächster Urlaub wird schon geplant dorthin.

 

Mein Bericht zum Dogtrekking in Spanien

Tag 7 - Freitag:

Nach einem herzlichen Empfang am Donnerstag und kurzem Beisammensitzen auf der Veranda mit Carlos, Marketa, Martina aus Deutschland und einigen Teilnehmern aus Tschechien war die Nacht rasch um.  Der Wettergott schien gerade mal ein wenig traurig zu sein, denn es goss in Strömen vom Himmel. Zwar hatte es 17 Grad, aber es schien eine große Wolke über uns zu hängen. Nichts desto trotz packten wir unsere Sachen und machten uns fertig zum Verlegen ins Basecamp. Unser Navi fand den richtigen Punkt und so waren wir reisefertig. Andrea navigierte sicherheitshalber mit dem Handy mit, denn eine normale Strasse war die letzte Etappe nicht mehr. Ok, Abfahrt um 12:00 ins Basecamp.

 

Die erste Strecke war gemütliche Strasse und dann kurz vor Vallgorguina hies es rechts abbiegen. Genau wie Charlos beschrieben hatte nach einem Schild auf eine Piste abbiegen. Holla die Waldfee, da ging es gleich mal ordentlich steil weg, aber die Sandpiste hielt super und wir hatten perfekten Gripp unter den Reifen. 3 Kilometer Piste ganz langsam, denn die war schon etwas ausgeschwemmt. Kurz vorm Basecamp nochmal eine Rinne umfahren und wir waren da.

 

Quasi im Vorgarten eines alten Weingutes mitten am Berg lag wie hingemalt unser Basecamp. Die Sonne kam sogar zeitweise hinter dem Nebel hervor und wir fanden einen perfekten Stellplatz wo wir auch Strom bekamen. Mittagessen, einrichten und schon giing es los mit der ersten Erkundungsrunde. GPS kalibrieren, Rucksack packen und gemütlich machen, denn morgen um 06:00 soll es losgehen.

 

Mittlerweile war auch Marketa im Basecamp eingetroffen und wir halfen ihr beim Aufbauen vom Start/Ziel-Bereich. Wow, das schaut sehr professionell aus mit Bogen und Pavillonzelt. Da wird Stadionatmosphäre erzeugt!

Um 18:00 kam dann Carlos dazu und machte mit Martina und mir die Trekkerbesprechung in Deutsch. 5 Nationen waren vertreten hier. Spanien, Frankreich, Deutschland, Tschechien und Österreich. Gesamt 50 Starter auf 3 verschiedenen Distanzen. Alle saßen wir im El Paller can Pradell und lauschten den Worten von Carlos und Marketa.

 

Die Einweisung gab es in deutsch, französisch, spanisch und tschechisch. Es wurden die Karten ausgegeben und die Roadbooks in der jeweiligen Sprache. Das mit den Roadbooks war super, denn damit war vieles klarer und man konnte sich auf die Besprechung konzentrieren ohne viel Mitzuschreiben. Ich gebe zu eine gewisse Grundnervosität war schon da bei mir, obwohl ich eigentlich ein alter Hase bin 😊. Letzte Vorbereitungen und ab ins Bett, morgen wird es anstrengend werden.

 

Tag 8 – Samstag:

Die Nacht war ruhig und auch regnerisch. Um 05:00 war dann Tagwache und unser Standartprozedere lief an. Andrea und ich sind da schon ein eingespieltes Team und so ist innerhalb kürzester Zeit alles klar für den Start. Der Wetterbericht verspricht ab 14:00 Regen, die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt und so sollte es auch sein.

 

Um 05:55 MEZ mache ich mich auf den Weg. Es ist stockfinster in diesem Wald und nur der Schein meiner Stirnlampe zeigt mir den Weg. Markierungen sucht man hier vergeblich, gelegentlich gibt es sie, man muss wirklich aufpassen wo man abbiegt.

Dank des Roadbooks geht es aber sehr gut von Anfang an. Die komischen Geräusche im Wald, heisser Tipp da ist ein Wildschwein, werden durch Tempo gefliessentlich ignoriert. Es wird ja eh bald hell 😊.

 

Rasch erreichen wir Vallgorguina und gehen durch den noch verschlafenen Ort. Weiter geht es über schöne Wege und den einen oder anderen Pfad in Richtung Checkpoint 1. Die Orientierung funktioniert perfekt und ich finde alle Wege, dank der auch immer wieder auftauchenden blau/weissen Bänder. Kurz vor Checkpoint 1 werde ich das erste Mal überholt und ich kontrolliere meine Füße, denn ich hatte geglaubt ich stehe als ich überholt wurde. Es sollte auch nicht das erste Überholmanöver sein 😊

 

Ich bin offensichtlich der Exote bei diesem Dogtrekking, ich wandere nämlich. Mein Rucksack ist mind. doppelt so groß wie der aller anderen und auch meine Kleidung ist mehr nach Wanderer als Läufer. Canicross machen die meisten hier und alle die mich überholen schauen mich etwas irritiert an 😊  Ok, zurück zum Thema.

 

Checkpoint 1 gefunden, Martina rast an mir vorbei und Happy, ihr Hund, ist noch länger zu hören als ich die beiden sehen kann. Es geht nun mit vielen Abbiegungen und Wegwechseln in Richtung Checkpoint 2. Die Hoffnung stirbt auch gerade, denn es ist 09:00 und der Regen wird deutlich mehr. Also nix mit 14:00 und ich ziehe mal meine Regenjacke an. In dem Moment überholt mich ein Läufer mit Hund in kurzer Hose und TShirt. Vermutlich denkt er sich, dass ich ein Pilzsammler bin, der gerade sich umzieht 😊

Jetzt wird es echt ungemütlich, denn es zieht Nebel auf und die Sicht wird langsam immer schwerer. Checkpoint 2 zu finden gestaltet sich zur Challange. Nach dem Checkpoint geht es wieder runter ins Tal. Wir queren immer wieder mal Bäche und so gibt es genug Wasser für Sky die auch mal dazwischen baden geht. Einen breiteren Bach (eher kleiner Fluß) müssen wir auch queren und da krieg ich fast nasse Füße, denn ich unterschätze die Tiefe an einer Stelle 😊

 

Wir ziehen weiter in Richtung Checkpoint 3, einem wunderschönen Aussichtspunkt. Heute leider nicht, denn der Blick über das ganze Tal ist eine Nebelsuppe .

Also nix da und weiter. Immer wieder tauchen mitten in der Landschaft Häuser auf wo man keine vermutet und man trifft immer wieder Leute. „Olla“ und so mancher verwunderte Blick trifft uns immer wieder. Aber es sind alle freundlich und lächeln wenn wir wen treffen. Es geht Richtung Checkpoint 4 und der Regen und Nebel wir  wieder mehr. Beim Checkpoint sitzt Tereza aus Tschechien und freut sich, dass wir endlich bei ihr sind. Kurzer Snack, Checkpoint abzwicken und weiter. Es ist doch trotz der 15 Grad nicht sehr einladend zum Sitzenbleiben.

 

Es geht über Pisten vorbei an schönen Plätzen und Ausblicken. Zwischenzeitlich zeigt sich auch die Sonnen mal kurz und so erreichen wir den 5. Checkpoint. Eine Kapelle mit Wasserfüllstelle. Perfekt für eine Pause und um sich mal oben trocken umzuziehen. Sky bekommt eine Portion Sprotten, ich genieße Mars und eine ¾ Banane. Das letzte Viertel bekommt Sky, denn der Blick von ihr war so dass sie mir nicht mehr schmeckte. Ich fülle das Wasser auf und das sollte dann bis ins Ziel reichen. 

 

Weiter durch wunderschöne Kastanienwälder, ich bin auf der Suche nach „La Telefonista“ geht es flockig dahin. Ahh ok, da sind die Wege etwas anders als auf der Karte aber ich finde den Aussichtsturm dann doch noch. Vorbei an Checkpoint 6 und der Moutainbikerkrippe geht es stetig bergab nach Vallgorguina zurück. Nun schleißt sich unser Kreis und es liegt nur mehr ein kurzer Anstieg und der letzte Checkpoint vor uns. Das letzte Stück ist nochmal etwas steiler, aber wir schaffen das Problemlos und Sky ist noch immer voll drauf und zieht.

 

Nach exakt 9 Stunden und 54 Minuten haben wir die 46 Kilometer mit 2000 Höhenmetern geschafft und gehen als 8. Team über die Ziellinie.

 

Es war ein echt geiler Trail mit vielen Herausforderungen und ich kann jedem nur empfehlen mal dort zu starten. Danke an Carlos und Marketa für eure Gastfreundschaft und das tolle Event. Herzlichen Glückwunsch an alle Teilnehmer, da waren echt gewaltige Zeiten dabei wenn ich die Ergebnisliste da anschaue!!! 

 

Nachdem die Hunde versorgt waren und alles zum Trocknen verstaut war haben Andrea und ich uns ein Essen im Weingut verdient und so klingt der Abend dann in Ruhe aus. Die Long-Starter sind derweil alle noch auf der Strecke.

 

 

Tag 9 – Sonntag bis Tag 11 - Dienstag:

Die Short-Starter sind gerade auf der Strecke, die Long-Starter sind alle im Ziel und wir müssen langsam ans Abschied nehmen denken. Unser Zeitplan fürs Heimfahren ist eng und der drohende Wintereinbruch in der Schweiz sind klare Gründe nun hier abzubrechen. Eigentlich tut es uns ja leid, dass wir nicht bis zum Ende bleiben können, aber man muss Prioritäten setzten. Gegen 11:30 reisen wir aus dem Basecamp ab und es geht über die Piste ins Tal und dann auf die Autobahn in Richtung Heimat.

 

Sonntag in Avignon noch eine Übernachtung in Frankreich, Montag eine Nacht in Lindau am Bodensee und am Dienstag sind wir dann wieder wohlbehalten in Ö zurück.

Der Winter hat uns in der Schweiz gestreift, aber alles halb so wild. Dank der gelben Warnwesten-Demo in Frankreich zahlen wir keine Maut auf einem Großteil der Strecke. Also alles gut und entspannt auf der Heimreise. Leider ist uns noch der Vaude-Outlet über den Weg gelaufen und so mussten wir auch noch shoppen in Deutschland 😊. Am Dienstag um 16:00 war unsere Reise zu ende und es war wunderschön!

 

 

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